Kurz nach meinem Anfang bei IVF Cube hatte ich eine deutsche Patientin, die recht jung war und uns mit dem Wunsch einer Eizellspende-Behandlung kontaktierte. Ich arbeitete mich gerade ein, unter Aufsicht der Leiterin von uns Koordinatorinnen, und konnte im Rahmen dessen auch an Erstgesprächen zwischen den Patienten und der Ärztin teilnehmen (bei Einwilligung aller Beteiligten).
Somit war ich dabei, als die Patientin gegenüber Frau Dr. Visnova äußerte, dass Sie gerne eine Eizellspende möchte, da Sie im jungen Alter Mutter werden wollte und keine Zeit mehr verlieren wollte. Sie hatte in Deutschland 6 erfolglose IUI und 3 erfolglose ICSI hinter sich und habe keine Kraft mehr für weitere Enttäuschungen.
Frau Dr. Visnova erwiderte verständnisvoll aber mit dem Einwand, dass die Patientin noch jung ist und dass es schade wäre so früh aufzugeben. Sie hat ihr nahe gelegt es noch mal bei uns mit ihren eigenen Eizellen zu probieren. Sie haben lange darüber diskutiert. Die Patientin ließ sich nicht leicht überzeugen. Frau Dr. Visnova hat es damit abgeschlossen, dass sie keinen Druck auf die Patientin ausüben will, dass aber ihre persönliche Empfehlung lautet: Probieren Sie es noch einmal mit eigener Stimulation.
Ihre Überzeugung war: wenn zwei Kliniken dasselbe machen, ist es nicht dasselbe. Es arbeiten andere Fachleute im Labor, sie haben eine andere Ausstattung und die Ärzte haben unterschiedliche Erfahrung. OK, dachte ich und die Patientin wagte also noch einen Versuch bei uns.
Wir haben also mit der Behandlung angefangen. Die Punktion verlief gut, die Eizellanzahl war schön. Das Befruchtungsergebnis war jedoch erwartungsgemäß klein (wie in Deutschland auch) – ein Embryo. Ich wurde nervös. Die Patientin wahrscheinlich auch. Das Embryo wurde nach einem Bad im Embryoglue transferiert und alle warteten wir auf das Ergebnis. Ich denke, ich war genauso gespannt wie die Patientin selber.
Nach 14 Tagen kam ein sehr schöner positiver HCG-Wert. Ich freute mich. Ich wusste aber, wir haben noch nicht gewonnen. Aber andererseits schon. Denn damit bewiesen wurde, dass die Patientin in der Lage ist, schwanger zu werden. Das ist ja vorher nie gelungen. Aber dennoch hoffte ich, dass die Patientin das erste Trimester mit Ihrem Baby gut übersteht.
Na ja, um die Sache kurz zu fassen: Gestern bekam ich einen Besuch vom glücklichen schwangeren Paar in der 20. SSW, das in die Klinik kam, um sich beim ganzen Team zu bedanken. Sie sagten, das, was sie bei uns bekommen haben, sei unbezahlbar, aber irgendwie wollten sie ihren Dank doch ausdrücken und haben uns diesen liebevoll zusammengestellten Korb und eine Danksagung auf einer witzigen Karte gebracht. Der süße Storch aus dem Korb sitzt jetzt auf meinem Schreibtisch und erinnert mich daran, welches Glück meine/unsere Arbeit ins Leben anderer Leute bringen kann.
Pavla Witzel, Koordinatorin
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