Ohne Biopsie
Um genetisches Material von einem Embryo zu erhalten wird häufig eine Biopsie durchgeführt. Damit werden die Zellen gewonnen, die man benötigt um festzustellen, ob ein Embryo für den Transfer in die Gebärmutter geeignet ist. Die neueste Ranking+ Methode kann jedoch das sogenannte Einnistungspotential der einzelnen Embryonen nicht-invasiv bestimmen. Das Paar, das sich einer IVF-Therapie unterzieht, erhält damit nicht nur Informationen über die Morphologie und Dynamik der Embryonalentwicklung, sondern auch darüber, welche genetisch am besten für den Transfer in die Gebärmutter geeignet sind und somit die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schwangerschaft bieten.
„Die Entdeckung von DNA in Kulturmedien hat zur Entwicklung neuer nicht-invasiver niPGT-Methoden geführt, die keine Biopsie erfordern. Embryologen analysieren daher nur DNA, die aus Zellen isoliert wurde, die spontan in das sogenannte Kulturmedium freigesetzt werden, also in eine spezielle Lösung, in der der Embryo kultiviert wird“, erklärt MUDr. Hana Višňová, Chefärztin der IVF CUBE Klinik in Prag. Sie fährt fort: „Der Ranking+ Gentest eignet sich besonders für Patientinnen, bei denen wir erwarten, dass eine grössere Anzahl an Eizellen entnommen werden kann. Nach der genetischen Analyse der Embryos teilen wir diese in vier Gruppen ein, von den am besten geeigneten bis zu denen mit dem niedrigsten Einnistungspotenzial.
Je weniger desto besser
Ranking+ wird als neue Testmethode für Paare verwendet, die sich einer IVF-ICSI Behandlung mit eigenen oder gespendeten Eizellen unterziehen. Die Vorteile sind vielfältig. „Mit der Ranking+ Methode können wir den Zeitaufwand bis zu einer Schwangerschaft deutlich verkürzen und gleichzeitig die Erfolgschancen bei jedem Embryotransfer erhöhen. Bei Transfers ohne Gentest erreichen wir eine durchschnittliche Erfolgsquote von ca. 50%, je nach Alter und Vorgeschichte der betreffenden Patientin. Unter Verwendung von Ranking+ kann sich diese Erfolgsrate an 65% annähern“, erklärt MUDr. Višňová und fügt weitere Argumente hinzu: „Je früher es uns gelingt, eine Schwangerschaft zu erreichen, desto geringer ist die psychische Belastung, die jede IVF-Therapie für ein Paar darstellt. Wir ersparen der Patientin ausserdem zusätzliche Kosten, Stress und Unannehmlichkeiten im Zusammenhang mit Reisen und Medikamenten, die im Rahmen eines nächsten Embryotransfers entstehen würden."